Bezahlmethoden im Internet
08.03.2022
Nur Bares ist Wahres! Wenn es danach ginge, dann müssten Internet-Einkäufe ausschließlich mit der Option "Barzahlung bei Abholung" bezahlt werden. Dies ist in der Realität eher selten der Fall. Am beliebtesten sind laut einer statista Umfrage Zahlungen per PayPal. Lediglich beim Anlegen des PayPal Accounts wird ein Girokonto oder eine Kreditkarte benötigt. Danach wird über PayPal gezahlt. Wenn Guthaben auf dem PayPal Konto ist, kann damit gezahlt werden, andernfalls wird das hinterlegte Konto belastet. Eine Buchung von PayPal Guthaben auf das Konto ist jederzeit möglich. Was kaum jemand weiß: die Daten werden auf Servern außerhalb Deutschlands gespeichert. Dies hat sich in mehrfacher Hinsicht als problematisch erwiesen. Andererseits bietet PayPal einen Käuferschutz an. Dieser gilt allerdings nicht, wenn Geld an "einen Freund" gesendet wurde. Diese Funktion ist wirklich nur dafür da, um echten Freunden / Verwandten Geld zu senden und sollte niemals im Zusammenhang mit fremden Personen genutzt werden. Eine hohe Sicherheit bei der Verwendung von PayPal ist nur dann gegeben, wenn eine zweistufige Authentifizierung gewählt wird. Die Verbraucherzentralen haben ermittelt, dass im Pandemie-Jahr 2020 nicht nur die Zahlungsaktionen mit PayPal zugenommen haben, sondern auch die Beschwerden.
Auf dem zweiten Platz in der Beliebtheitsskala rangiert die Zahlung auf Rechnung, dabei ist diese eigentlich immer noch die sicherste Zahlungsmethode. Die Rechnung kommt zusammen mit der Ware oder per Mail und nach dem Emfpang und der Prüfung der Ware wird die Rechnung dann beglichen. Das Risiko liegt bei den Händlern und diese möchten das Risiko gern abgeben. Deshalb wird oft der Kauf auf Rechnung über den Bezahldienst Klarna angeboten. Dahinter steckt eine schwedische Bank. Klarna stellt die Rechnung und leitet das Geld an den Händler weiter. Doch im Streitfall kann das Bezahlen über Klarna zum Problem werden. Zudem fackelt Klarna nicht lange, wenn es um Mahngebühren geht. Schon nach 2 Wochen werden 1,20 € fällig.
Platz 3 teilen sich Lastschrift und Kreditkarte. Eine Lastschrift wird während des Bestellprozesses erteilt. Das bedeutet, dass die Ware schon vor dem Erhalt bezahlt wird. Somit liegt das Risiko beim Käufer. Allerdings kann eine Lastschrift bei der Bank bis zu acht Wochen nach dem Kauf rückgängig gemacht werden. Sensible Daten werden beim Kauf mit Kreditkarten abgefragt- eine zweistufige Authentifizierung ist hier besonders wichtig. Genau wie bei der Lastschrift wird beim Kauf auf Kreditkarte Vorkasse geleistet.
Vorsicht bei den in der Werbung so beliebten 0 % Ratenkäufen, denn hier wird meist ganz nebenbei ein Konto bei einer Partnerbank eröffnet oder eine Kreditkarte beantragt! Der Kreditgeber ist in Wahrheit nicht der "Waschmaschinenverkäufer", sondern irgendein Geldinstitut. Häufig gelten die 0 % Zinsen nur für einen befristeten Zeitraum, danach fallen dann durchaus Zinsen an.
Ebenfalls riskant für den Käufer sind die Zahlungsweisen Vorkasse und Nachnahme. Vorkasse bedeutet, dass die Ware vorab per Überweisung bezahlt wird. Ist die Ware dann mangelhaft oder kommt gar nicht an, ist es schwierig, eine Erstattung oder eine Teilerstattung zu erhalten. Dasselbe gilt für Nachnahme. Hier kassiert der Paketbote an der Haustür. Wenn niemand öffnet, muss das Paket abgeholt und bezahlt werden. Genau wie bei der Vorkasse kann der Inhalt des Pakets erst nach der Bezahlung geprüft werden und der Erstattungsprozess ist schwieriger.
Quellen
https://www.vzbv.de/pressemitteilungen/beschwerden-zu-digitalen-bezahldiensten-nehmen-zu, aufgerufen am 08.03.2022
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/319321/umfrage/beliebteste-methode-zur-zahlung-von-online-bestellungen-in-deutschland/, aufgerufen am 08.03.2022
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/onlinedienste/bezahlen-beim-onlineshopping-vor-und-nachteile-von-bezahldiensten-61294, aufgerufen am 08.03.2022
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